Kongolesische Bischofskonferenz unterstützt Rohstoff-Kennzeichnung nach amerikanischem Vorbild
24. Mai 2012
Die Unterstützung der kongolesischen Bischofskonferenz für die Rohstoff-Zertifizierung zeigt auch, dass die kongolesische Kirche ein wichtiger Akteur bei der Bekämpfung der Kriegsökonomie ist. Die maffiöse Ausbeutung von Rohstoffen ist eine wichtige strukturelle Kriegsursache in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo).Trotz zahlreicher Initiativen, unter anderem von Seiten des kongolesischen Parlaments, ist es bisher noch nicht gelungen, den chaotischen Rohstoffmarkt zu regulieren, um die Gewinnabschöpfung durch Milizen und durch korrupte Kader bei den kongolesischen Sicherheitskräften zu regulieren. Eine wichtige Initiative in den Ländern des Nordens ist der US-amerikanische "Dodd-Frank-Act", der den Nachweis der Rohstoffherkunft für den Endverbraucher vorschreibt.
Der Vorsitzende der kongolesischen Bischofskonferenz unterstützte kürzlich in den USA diese Regelungen, die vielfach wegen negativer Auswirkungen auf die kleinen Schürfer kritisiert worden waren. Die Katholische Bischofskonferenz in der DR Kongo (CENCO) hat im letzten Jahr eine neue Kommission Rohstoffe geschaffen, um zu diesem Thema aktueller Stellung nehmen zu können: die CERN (Commission Episcopale ad hoc pour les Ressources Naturelles).
Bischof Nicolas Djomo Lola, Präsident der Katholischen Bischofskonferenz in der DR Kongo, hat den US-Kongress aufgefordert, weiterhin Gesetze zu unterstützen, die Transparenz schaffen bei den Firmen, die in der DR Kongo Rohstoffe fördern, und so Widerstand zu leisten gegen die Tendenz, die Regelungen der Kommission für Sicherheit und Handel zu untergraben bis zu einem Niveau, das zwar Geld bringt, aber Menschenleben kostet.
Bischof Nicolas Djomo gab sein Zeugnis vor dem Unterkomitee des House Financial Services zu internationaler Finanz- und Handelspolitik. Die Katholische Bischofskonferenz in den Vereinigten Staaten (USCCB) unterstützte Bischofs Djomos Teilnahme an der Anhörung unter dem Titel Kosten und Konsequenzen der Dodd-Frank Sektion 1502: Auswirkungen auf Amerika and Kongo.
Die Reise des Bischofs nach Washington wurde durch die US-amerikanische Caritas (CRS = Catholic Relief Services) koordiniert. Er spreche nicht als Geschäftsmann oder Finanzexperte, sondern als religiöser Leiter, der tief bewegt sei durch die schreckliche Gewalt und das Leiden, die das Leben im Ost-Kongo seit 1996 geprägt haben, so Bischof Djomo. Die Gewalt hat Familien, Dörfer und Gemeinschaften zerstört. Ein besonders starker Grund für die Gewalt ist die unerlaubte Rohstoffausbeutung durch viele bewaffnete Gruppen im Ost-Kongo. Um unser Volk vor dem Elend der Rohstoffe zu schützen, hat die Kirche im Kongo öffentlich die Passage des Abschnittes 1502 des Dodd-Frank-Act zur Wall-Street-Reform und zum Konsumenten-Schutz unterstützt.
Nach Angaben von CRS (US-Caritas) drückte Bischof Djomo die Hoffnung aus, die Kommission Sicherheit und Handel (SEC) werde Regeln erlassen, die scharf genug seien um zu garantieren, dass Firmen und Kunden, unwissentlich oder nicht, an einem Handel teilnehmen, der zum Leiden und Sterben vieler und zu Tausenden von Toten geführt habe.
Er fügte hinzu: Die Kirche im Kongo vertraut darauf, dass die business community sich uns anschließen kann und wird, um das Leben und die menschliche Würde des kongolesischen Volkes zu schützen und zwar durch legalen, transparenten und verantwortlichen internationalen Handel. Wir sind zuversichtlich, dass sie nicht mitverantwortlich sein wollen für das Elend, das den Ost-Kongo seit Jahren geplagt hat.
Quelle: DR CONGO: Bishop urges Stricter Control on Mining - TSHUMBE, May 18, 2012
(CISA; Übersetzung Dr. R. J. Voß)